Konferenz: In Memoriam Michael Venedey 2006

Konferenz:
Faschismus 1933 – Neue Weltordnung heute
Nie wieder Faschismus
In Memoriam Michael Venedey

Inhalt


Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde,

am 4. März hat die Konferenz im Rahmen des Michael-Venedey-Forums für Antifaschismus und aktive Demokratie stattgefunden.
Auf dieser Seite dokumentieren wir die Konferenz und die dort gehaltenen Redebeiträge.


Erklärung anlässlich des 9. November 2005

Wir, unterschiedliche Organisationen, Vereinigungen und Parteien, sehen uns dem Schwur der Überleben-den des Konzentrationslagers Buchenwald verpflichtet: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Wir wehren uns gegen das Vergessen und Verdrängen der faschistischen Vergangenheit in diesem Land. Nur das Wachhalten der Erinnerung kann vor Wiederholung schützen.

Wir alle sehen die Gefahren, die heute aufgrund der zunehmenden sozialen Spaltung der Gesellschaft und der Verschlechterung der Lebensbedingungen der Mehrheit der Menschen in diesem Land entstehen. Rapi-de wächst die Zahl derer, für die Kultur und ein zivilisiertes Zusammenleben an Bedeutung verlieren, weil sie für sich keine Möglichkeit sehen, daran teilzuhaben. Im Interesse von Konzerngewaltigen wird der massive Abbau von Demokratie, Bürgerrechten sowie von rechts- und sozialstaatlichen Standards durchgesetzt. Ent-solidarisierung und die Verbreitung der Vorstellung eines Kampfes jeder gegen jeden sowie der Ausbau und die stetigere Anwendung repressiver staatlicher Strukturen sind zu beaobachten. Gewerkschaftliche Rechte werden auf breiter Front angegriffen und beseitigt.

Der Abbau demokratischer Grundrechte und die Kriegspolitik gehen einher mit der Ausbreitung faschistoider Einstellungen und Verhaltensweisen sowie den Erfolgen neofaschistischer Parteien und Organisationen wie z.B. der NPD, DVU und den sog. Kameradschaften.

Deutsche Großmachtambitionen, die Zulassung von Migration nach Nützlichkeitskriterien, die brutale Anti-flüchtlings- und Abschottungspolitik, die Auslandseinsätze der Bundeswehr, der Ausbau der Bundeswehr zu einer weltweit einsatzfähigen Interventionstruppe und das Gerede von der „Normalität“ einer aggressiven Nation sind Wasser auf die Mühlen nationalistischer und faschistischer Kräfte. Die Debatte um den so ge-nannten Kampf der Kulturen oder der Streit um ein „Zentrum für Vertreibung“ sowie der stetig zunehmende Antisemitismus verdeutlichen dies.

Wie wird heute mit der Geschichte umgegangen, aus der man ja angeblich gelernt hat? Erinnert sei an zahl-reiche Äußerungen in Presse, Funk und Fernsehen, die darauf abzielen: die Verbrechen des deutschen Fa-schismus zu relativieren und die Täter zur Opferrolle umzudeuten.

Längst geht es nicht mehr um die Anfänge, deren gewehrt werden muss. Ignorieren, totschweigen oder hof-fen darauf, das Problem möge sich von alleine aus der Welt schaffen, sind gefährliche Illusionen. – „Fa-schismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!“, diese Losung hat an Aktualität nichts verloren.

Wir machen auf die gesellschaftlichen Ursachen dieser Entwicklung aufmerksam und wir wenden uns zugleich gegen jegliche Einschränkung von sozialen und politischen Grundrechten.

Es gibt die Notwendigkeit für die Entwicklung politischen Bewusstseins und von Widerstand gegen faschisti-sches Gedankengut und entsprechende Handlungen sowie gegen den zunehmenden Sozial- und Demokra-tieabbau ( z.B. Hartz IV, die Agenda 2010) und die Kriegspolitik wie z.B. die Aufrüstungsverpflichtung im EU – Verfassungsvertrag.

Dafür stehen antifaschistische Gruppen, betriebliche und gewerkschaftliche Aktionen, die Sozialforumsbewe-gung, Aktivitäten der Friedensbewegung und vieler anderer.

Handeln wir gemeinsam!


Einladung

Programm